Montag, 12. Januar 2009

14. Februar 2009, die Ausstellung

klicken sie rechts auf 2008 dort finden sie den Kalender aus Triest . Jetzt mit dem Bild der Rückreise.

Ab sofort läuft die Vorbereitung für Wald(n).
Haben sie die Daten schon in ihrer Agenda eingetragen?


Vernissage im Rahmen des Projekts Galerie14 am 14.Februar mit Musik von und mit Stephanie Pichonnat, Eröffnung um 18.00 Uhr

Im Rahmen der KultBar21ur am 21. Februar Podiumsgespräch zum Thema "was Kunst ist, kann, soll, in einem Raum wie dem Prättigau, also der sogenannte Provinz", mit Peter Trachsel, Gründer und Leiter der Hasena, Gianin Conrad, Künstler Chur, Christian Gerber, Stiftungsrat und Gastgeber für Kulturprojekte, Andrea Nold, Gemeindepräsident Conters u.a.m.
Türöffnung 20.00 Uhr, Beginn 21.00 Uhr ( Kollekte)

Am 22. Februar Feier der offiziellen Anerkennung des Museums in Bewegung,
14 Räume für die Kunst, Beginn 15.00 Uhr

Die Installation ist jeweils an den Anlässe, sowie an Sonntagens von 15.00 bis 18.00, wie auch nach telefonischer Vereinbarung zu Besuchen.

Tel.: Marieke Hengartner +41 76 567 79 89
oder Peter Trachsel +41 76 531 97 16



Wie sich der Klostertorkel der Feldforschung unterwirft.

Die Installation Wald(n) vom 14. bis 28. Februar 2009 in der bar21 im Klostertorkel Maienfeld.

Mit einen unablässigen Einsatz, und bereits seid 30 Jahren, setzt sich der Schaffhauser Künstler Peter Trachsel im Prättigau für die Kunst ein, präziser gesagt für die Kunst im Prättigau, für die Kunst rund um das Prättigau, für die Kunst in und zwischen verschiedenen Institutionen rund um das Prättigau, für das Prättigau und für der Kunst im Allgemeinen. Die Kreise werden mal weiter, mal weniger weit gezogen. Vielleicht präzisieren wir doch besser nicht zuviel. Unkonventionalität könnte sein Motto sein. Oder auch Bewegung, in Bewegung setzten, suchen, Grenzen berühren, abtasten, Möglichkeiten erforschen. Die Kreise ziehen sich dieses Mal bis Maienfeld.

Grenzen setzten um Grenzen verschieben zu können, ein Feld produzieren um die Grenzen des Feldes dehnen zu können. Statisches platzieren um daraus, damit und rundum, Dynamik zu erzeugen, erzeugen zu lassen, eine Dynamik welche letztendlich in Zusammenspiel mit dem Statischen, oder besser dank dem Zusammenspiel mit dem Statischen, entsteht. Ohne Licht kein Schatten, ohne Kälte keine Wärme. Ohne Stillstand keine Bewegung. Letztendlich werden dann hier die Besucher der Installation zu Beweger, zu Bewegenden, zu Suchenden, zu Beschreiter des Feldes, zu Initianten der Dynamik und zu Forscher des Feldes. Interaktivität entsteht, in dem man das Feld betritt, die Feldbetrenden werden zu Protagonisten, Begegnungen werden zu Austausch, Bewegung wird zu Forschung. Die Kunst wird zum Vehikel für ein Zusammenspiel welches in dem Moment, zwischen diesen bestimmten Forschern, Begegnern, Protagonisten und Untersuchenden, und eben diesem Raum, dieses Feld, stattfindet.

Was da eigentlich konkret gemacht wird, im Klostertorkel? Wohl ist es von untergeordneter Bedeutung, aus was denn diese Installation aufgebaut wurde. Feldforschung, interaktives Begegnungs- und Bewegungsverhalten zwischen den Besuchenden braucht nichts Gegenständliches als vielleicht bloss der Klostertorkel als Raum an sich...
Trotzdem: Baumstämme, aus den Walden oder Wald(n) von Maienfeld, sind hier die Gegenstände. 14 Baumstämme, Vom Zwecksverband Falknis bereits im Nachsommer auf Durchschnitt und Länge selektiert, gelagert, Anfangs Februar dann zum Torkel transportiert, natürlich seitens der KultBar21ur besten Dank für diesen tollen Einsatz. In neuer Anordnung stehen nun die Stämme im Torkel, ragen durch die Decke von der Galerie bis zum Dach des Raumes. Oder ragen sie auch hinaus? Auf dem Plan vom Torkel erkannt man dann bereits, zwischen den Baumstämme, die Spuren, Farbig, ein Durcheinander von gemachten oder zu machenden Wege, wie die unendlich vielen Spuren von verschiedenen Tiere im Wald. Ob es die Feldforscher waren, welchen hier ihren Spuren hinterlassen haben, oder sie noch hinterlassen werden?? Die Name der Installation: Wald(n). Wenn ich nachfrage was das (n) genau bedeutet, bekomme ich als liebenswürdige, mit "Liebe Marieke" versehene Antwort: "Man muss ja nicht alles immer verstehen wollen." Und wo kämen wir auch hin?

Aber trotzdem. dieses Muster auf dem Plan vom Klostertorkel, eben diesen Baumstämme, dieser speziellen Anordnung. Hat man das nicht schon mal gesehen? Bewegung jetzt auch im Gehirn. Brachgelegene Synapsen werden wieder aktiviert, Assoziationen von anderen Plänen. Raumpläne, kreisförmige, scheinbar willkürlich angeordneten Gegenstände im Raum. Eine Assoziation, plötzlich mit Löcher in einem A4 grossen, dunkelholzigem Brett, kurzerhand eingebohrt, ja, die Löcher wurden doch genau so angeordnet wie diese Baumstämme in diesem Plan? da ist die Verbindung. Die Assoziationen werden gebündelt, richten sich auf ein anderes Erlebnis: Eine Installation von Peter Trachsel in der Galerie Fravi in Domat/Ems. Ja, die Löcher im Brett waren genau so angeordnet wie jetzt die Bäume im Klostertorkel. Die Bäume, die Löcher, die 14 Gemeinden vom Prättigau. Draussen, vor der Türe, findet man, ganz einsam, eine Messingplatte. Was dieser Platte darstellt? Maienfeld. So ist es halt eben. Letztendlich möchten wir doch wissen und verstehen.

Marieke Hengartner im Januar 2009

Mehr Informationen über Peter Trachsel, seiner Arbeit und seinen Projekte findet man unter www.museumpraettigau.ch über die Installation Wald(n) auch in der Januar-Februarausgabe vom K-Bulletin. http://www.kunstbulletin.ch/