Samstag, 15. August 2009

Kunst die Wissen schafft

Atmosphärische Raumerfahrungen oder Wie konstruieren wir räumliche Wirklichkeit?
Von und mit Elisabeth Blum
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Freitag, 14. Aug. 2009 20.15 Uhr im Passagenhaus,7240 Dalvazza
Existiert Architektur, fragt Jean Baudrillard, jenseits ihrer eigenen Realität, ihrer Funktion, ihrer Konstruktion? Was Orte, Objekte und Räume sind, scheint allgemein bekannt zu sein – um sie zu verstehen, verlässt man sich in der Regel auf metrisches Vermessen, auf historische, kunstwissenschaftliche, technische und andere Informationen. Was aber prägt darüber hinaus unsere körperliche, mentale, imaginative Raum-Erfahrung? Was ist es, fragt Baudrillard, was uns taumeln lässt oder uns in eine Duellbeziehung zu gebauten Objekten bringt?

Dass subjektive Erfahrungen je nach Art des Raumes, in dem man sich aufhält, je nach Ereignissen, Spuren und Inszenierungen, die einem Raum zugehören, sich drastisch ändern können, ist bekannt, doch ungenügend untersucht und beschrieben worden. Josef Albers hat bereits in den frühen sechziger Jahren „factual fact“ (dinglich Vorhandenes) und „actual fact“ (Wirkung) unterschieden.

Wir fragen danach, welche Beziehungen sich zwischen Wahrnehmen, Erfahren und Erleben an konkreten Orten, Objekten, Räumen aufdecken lassen. Stellt man die Fragen so, dann werden räumliche Wirklichkeiten nicht mehr als faktische Gegebenheiten objektiviert, sondern in Figuren und Prozessen von Subjekt-Objekt-Beziehungen thematisiert. Wie kommen atmosphärische Wirkungen zustande und wovon hängen sie ab? Diese Fragen nach dem in der Regel nicht mitthematisierten Widerhall des erfahrbaren Objekts im Subjekt können so in den Blick genommen werden. Es geht also um jenes „Zwischen“, das Orte, Objekte, Wissen und Erfahrung aufeinander bezieht.

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